Fallstudie: Landverkehrsbehörde

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CeramicSteel gestaltet die Metro-Stationen auf der gesamten Insel von Singapore

Bei einer U-Bahnfahrt durch Singapur werden Sie überrascht sein, was Sie dort sehen werden. Geschmolzene Discokugeln, in Form von Regentropfen, 3D-Skulpturen, Motivbildern, die sich über 10 Meter erstrecken und vielleicht ist darunter sogar ein Foto von jemandem, den Sie kennen. 1997 wurde Singapurs größtes Programm der öffentlichen Kunst an Orten, in denen man dies am wenigsten erwartet, in U-Bahnstationen, ins Leben gerufen.

Die für das Transportsystem zuständige Behörde, die Land Transport Authority (LTA), lancierte das Programm Kunst im Transitverkehr (Art in Transit [AIT]) mit Werken von Künstlern aus Singapur mit dem Ziel, jeder Metro-Station eine einzigartige Identität zu verleihen. Eine einzigartige Identität, welche die angrenzende Umgebung widerspiegelt, bietet Fahrgästen ein Gefühl der Zugehörigkeit und einen Wegweiser und schafft zudem einen Dialog in der lokalen Bevölkerung. Assistant Manager, Eileen Goh, beschreibt das AIT-Programm als „hervorragende Plattform, um die Bevölkerung anzusprechen und mittels einer bleibenden Ausstellung von Kreativität und Talent der lokalen Bevölkerung das Talent von Künstlern aus Singapur zur Schau zu stellen.“ Das erfolgreiche Programm verändert seit mehr als 20 Jahren das Erscheinungsbild der Metro-Stationen auf sämtlichen Inseln und es scheint kein Ende in Sicht.

CeramicSteel kombiniert Architektur und Kunst

Das AIT-Programm ist eine ideale Mischung aus großangelegten Bauwerken und Handwerkskunst. Die unterschiedlichen Komponenten müssen vereint werden, um die Anforderungen der einzelnen Bahnhöfe an Technik, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit zu erfüllen. Bei der Beschaffung der Materialien für die Kunstwerke müssen unterschiedliche Voraussetzungen erfüllt werden. Die Materialien müssen beständig und einfach zu unterhalten sein, da sie jedes Jahr Millionen von Menschen ausgesetzt sind. Sie müssen zudem ästhetisch ansprechend sein und eine makellose Darstellung der Kunstwerke inklusive der Dynamik und lebhaften Farben ermöglichen, damit die Kunstwerke im Mittelpunkt stehen.

CeramicSteel von Polyvision erfüllt alle Anforderungen. Die Emaille-Paneele bestehen aus einem leichten, glasartigen Material, welches als Porzellan bekannt ist, und ermöglichen nahtlose Bilder, welche die Feinheiten von detaillierten Kunstwerken zur Schau stellen. CeramicSteel ist lichtbeständig und damit die perfekte Lösung für eine permanente Architektur. Die positive Produktleistung über mehrere Jahre hat eine starke Beziehung zwischen Polyvision und LTA geschaffen. Der in Singapur stationierte Polyvision-Vertreter Ronald Lee hat festgestellt, dass die Beziehung zwischen LTA und Polyvision seit Beginn des Programms bis heute besteht. „Es ist eine dauerhafte Partnerschaft, seit wir bei der Lancierung des Programms den Auftrag für zwei von 16 Bahnhöfen auf der Nord-Ost-Linie erhielten, die in Potong Pasir und Boon Keng.“

CeramicSteel ist ein qualitativ hochstehendes Produkt mit hervorragenden Eigenschaften für stark frequentierte Umgebungen, das in zahlreichen LTA-Metrolinien eingesetzt wird – und zwar nicht nur dort, wo Kunst ausgestellt wird. Architektur-Wände und -Elemente begleiten die Kunstwerke und verleihen dem Bahnhof Tiefe. Angefangen von einer der ersten Bahnhöfe in Boon Keng bis hin zum letzten, der Expo Station, verleihen große Modul-Paneele den Bahnhöfen ein prunkvolles Element und betonen die in Auftrag gegebenen Kunstwerke.

Der Eingang der Tampines Central Station wird durch Architektur-Wände aus großen CeramicSteel-Paneelen aufgewertet, um eine hochwertige und einladende Atmosphäre zu schaffen.

Der Prozess – von der Idee bis hin zur Installation – in drei kürzlich fertiggestellten Bahnhöfen zeigt, wie wertvoll das AIT-Programm für die örtliche Bevölkerung ist und wie CeramicSteel die typisch auftretenden Herausforderungen meistern konnte, um die Visionen zu verwirklichen. Lee beschreibt, dass das schwieriger ist als man annehmen könnte: „Kunst ist keine absolute Wissenschaft. Sie bedingt einen gewissen Tiefgang und ein Verständnis für das Kunstwerk, welches nur durch eine entsprechende Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und dem Generalunternehmer erreicht werden kann.“ Lee erklärt, dass diese Verbindung von Goh und LTAs Vincent Lee und Tan Swee Lin, welche zusammen die Kunstwerke und das AIT-Programm betreuen, sorgfältig gepflegt wurde,

Bendemeer Station

„And a New World (Und eine neue Welt)“ der Grafikerin und Mixed Media-Künstlerin Cristene Chang vereint die zahlreichen Kulturen und Interessen der Regionen Kallang, Lavender und Jalan Besar, in denen sich die Bendemeer Station befindet. Für ihre tiefgehenden ethnologischen Nachforschungen spazierte Chang durch die umliegenden Wohnviertel und betrachtete ihre Stadt aus einer neuen Perspektive. Ihre persönlichen Fotos von antiker Architektur, Mustern, Farben und Motiven aus den umliegenden Gebieten ließ sie direkt in ihr Werk einfließen, wodurch das Kunstwerk eine Authentizität und Relevanz für die lokale Bevölkerung erhält.

Chang beschreibt ihr Werk als ein „Mixed Media-Kunstwerk, welches Techniken der Grafikkunst, Malerei, Näherei, Collagen und sich überscheidende Stoffe vereint.“ Dieses raffinierte Kunstwerk erfordert ein raffiniertes Material. Lee erklärt, dass dies der Hauptgrund war, weshalb für dieses Projekt CeramicSteel verwendet wurde. „Die Feinheiten des Kunstwerks erforderten Präzision. Deshalb wurden dünnwandige Paneele gewählt.“

Jedes Motiv in Changs Kunstwerk verkörpert ein Element in der Umgebung. Der fünfblättrige Hibiskus, in Malay „Bunga Raya“ genannt, ist ein beliebtes Batik-Motiv und steht für Freude und Festlichkeit. Die französische Spitze ist ein Hinweis auf die europäische Kultur, welche das Gebiet Jalan Besar beeinflusst, und verkörpert Zartheit und Finesse.

Nachdem der Ausschuss für die Bewertung der Kunst – ein durch LTA ernannter Ausschuss mit neun Mitgliedern zur Beratung und Sicherstellung der Qualität, der künstlerischen Integrität und der Berücksichtigung von Künstlern mit unterschiedlichen Backgrounds – Changs zweites Konzept genehmigt hatte, begann sie mit der Arbeit. Nachdem sie LTA verschiedene Zeichnungen präsentierte, wurden gemeinsam einige Änderungen vorgenommen. In der Vergangenheit erschienen Violett-Töne auf anderen Paneelen weniger leuchtend als andere Farben und Siebdruck-Werke erreichten nicht die erwünschte Detailtreue.

CeramicSteel übertraf sämtliche Erwartungen. Da genaue Details gezeigt werden sollten, entschied sich das Team von Polyvision, die Kunst digital zu drucken, anstatt die traditionelle Siebdruck-Methode anzuwenden. Changs Zeichnungen wurden in Deutschland in 3D gescannt, anschließend wurden zwei kleine Beispiele für einen Farb- und Detail-Test am Standort von Polyvision in Belgien digital gedruckt. Magenta war dabei mit ebenso großer Farbtreue wie jede andere Farbe präsent und absolut dezente Effekte wie Nähte sowie überlappende Stoffe wurden deutlich besser realisiert als erwartet. Da das glasartige Emaille die aufwendigen Details von Chang perfekt zur Geltung brachte, wurden dem Kunstwerk weitere dieser von Hand durchgeführten Techniken hinzugefügt. Zwei Paneele in voller Größe wurden für eine zweite Bewertungsrunde angefertigt, bevor die verbleibenden acht Paneele an Singapur ausgeliefert und montiert wurden.

Das Endresultat zeigt „And a New World“ mit einer Tiefe und Farbnuancierung, welche die künstlerische Vision von Chang und die Umgebung, die sie repräsentiert, voll zur Geltung bringt. CeramicSteel lieferte die ideale Palette für Changs gefühlvolle Darstellung der kontrastierenden Aktivitäten, sozialen Schichten sowie Vergangenheit und Zukunft der Region. Sowohl für sie selbst als auch für jeden Bewohner der umliegenden Viertel stellt das Kunstwerk eine Verbindung zur Heimat dar.

Bahnhöfe Tampines East und West

Die Darstellung von Gemeinschaft – das war das Hauptziel von Jing Quek. Der Künstler wurde von LTA beauftragt, das Kunstwerk für die Bahnhöfe Tampines East und West zu fertigen. Wer einen Blick auf das riesige Bild wirft, das aus Einzelfotografien von Einheimischen und Architektur aus der Umgebung besteht, sieht eindeutig, dass ihm das Erreichen dieses Ziels gelungen ist.

Bei der Erarbeitung des Konzeptes begann Quek damit, Bilder von Tampines, einer urbanen Stadt in Singapur, zu sichten. Er ließ sich von historischen Bildern und Fotos von Menschenansammlungen inspirieren, bevor er die Idee hatte, große Panoramen mit bekannten Standort-Markern und Bildern von Einwohnern zu kreieren. Um die Einwohner zur Teilnahme an seinem Projekt zu bewegen, entwarf er Flyer, auf denen er das Fotoshooting und seine Absicht beschrieb. Um das echte Tampines zu zeigen, bat er die Leute, in ihrer normalen Alltagsgarderobe zu kommen. Und so fotografierte Quek 250 Menschen für jeden Standort.

Große Paneele in komplementierenden Farben verleihen der Tampines West Station ein prunkvolles Element während Reisende auf der Rolltreppe fahren.

Während Quek seine Objekte ablichtete, berieten die Vertragsunternehmen des Projekts darüber, welches Material sein Kunstwerk optimal präsentieren würde. Die Verbindungsstücke zwischen den Paneelen durften nicht sichtbar sein, um die Gesichter der Menschen fließend darzustellen und das Werk wie ein einziges, großes Foto wirken zu lassen. Außerdem musste echte Detailtreue gewährleistet sein, damit auch die kleinsten Fotografien gut erkennbar waren. CeramicSteel lieferte nicht nur ein fließendes Bild über mehrere Paneele hinweg – das Team von Polyvision druckte Queks Projekt zudem digital. So wurde das Verblassen der Farben vermieden, das beim Laserdruck aufgetreten wäre.

Queks Kunstwerk zeigt 250 Einwohner und Wahrzeichen von Tampines in den Bahnhöfen East und West.

Zu Beginn des für die Installation des Kunstwerks typischen Prozesses wird eine kleine Auswahl des Kunstwerks auf dem Maßstab 1:1 vergrößert und ein Testdruck angefertigt. Die Muster (1,100 mm x 600 mm) werden entweder bestätigt oder zurückgesendet, um Änderungen vorzunehmen. Mit dem Wissen, dass Queks Werk sehr detailliert war, entschied sich das Team von Polyvision gegen den üblichen Prozess, die Muster auf Paneele in Originalgröße zu drucken (3.000 mm x 1.100 mm). Dadurch konnte Quek besser beurteilen, ob das ganze Werk schlussendlich so aussieht, wie er es sich vorgestellt hatte. Nachdem diese Paneele gutgeheißen wurden, konnte die Produktion beginnen.

Polyvisions Fachwissen und Fähigkeiten ermöglichten, zusammen mit dem großen Vertrauen der LTA und der reibungslosen Zusammenarbeit mit Architekten und Auftragnehmern, ein Endresultat, welches das Team zufriedenstellte. Achtunddreißig Paneele in der Größe von 1150,84 mm x 3000 mm ermöglichten die Reproduktion der Proportionen des Bildes, welches das authentische Tampines zeigt und Besucher sowie lokale Anwohner anspricht.

Kunst im Transitverkehr schafft Kultur

Das AIT-Programm bietet den Gemeinden von Singapur zahlreiche Vorteile. Junge und unbekannte Künstler und Künstlerinnen erhalten die Möglichkeit, ihre Werke vor Millionen von Menschen zu präsentieren. Das Programm erhält Traditionen, Architektur-Details und Symbole aus der Vergangenheit und teilt sie mit einer neuen Generation. Goh beschreibt das AIT-Programm als "Schauplatz für lokale Tradition und Kultur, welcher ein künstlerisches Erbe schafft, das Millionen von Bürgern aus Singapur und der ganzen Welt über Generationen erfreuen wird.

Die Einbindung der Anwohner und der Dialog innerhalb der Gemeinden war so erfolgreich und weitreichend, dass LTA eine Partnerschaft mit Art Outreach, einer lokalen Non-Profit-Organisation, einging, welche das Ziel hat, Menschen, die sonst kaum mit Kunst in Kontakt kommen zu erreichen. Gemeinsam bieten sie AIT-Rundgänge an mit einem Guide, der die Geschichte der Kunstwerke und deren Erstehung erklärt. Mehr als 10.000 Menschen haben bereits an solchen Rundgängen teilgenommen.

Das AIT-Programm ist ein Beispiel für das Talent und die Werte von Singapur und zeigt, dass die Stadt überzeugt ist, dass Kunst ein Teil des Alltags sein sollte und nicht ein Privileg für die Elite. Das Programm kombiniert Kunst und Architektur, Realität und Surrealismus sowie die Vergangenheit mit der Zukunft. Goh fasst die Bedeutung des AIT-Programms wie folgt zusammen: „Es lässt Kunst in jeden Teil unserer alltäglichen Aktivitäten einfließen und dient dazu, im Verlaufe der Zeit eine freundlichere Gesellschaft zu schaffen, indem das Konzept der Kunst für alle zugänglich gemacht wird. Diese Bahnhöfe sind Knotenpunkte, die täglich von Millionen von Menschen aus ganz unterschiedlichen sozialen Schichten genutzt werden. Deshalb ist das AIT-Programm ein wirksames Mittel, um ganz unterschiedliche Gesellschaftsschichten zu erreichen und den Gemeinschaftssinn zu verbessern.“

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