Paris hat den Eiffelturm, Chicago hat „The Bean" und Hongkong hat den Tian Tan Buddha. Große Kunstinstallationen können zu Kultsymbolen von Gemeinden und Kulturen werden.
Paris hat den Eiffelturm, Chicago hat „The Bean" und Hongkong hat den Tian Tan Buddha. Große Kunstinstallationen können zu Kultsymbolen von Gemeinden und Kulturen werden. Öffentliche Kunst in jedem Ausmaß, so John McCarthy im Journal of Urban Design, kann einen Raum so gestalten, dass er sich in ein kreatives Element verwandelt, für Investitionen attraktiver wird, soziale Einigkeit kultiviert und die Lebensqualität der Bewohner verbessert. Neue öffentliche Kunstwerke beziehen lokale Gemeinden mit ein, sind aussagekräftig und langlebig und damit besonders bedeutungsvoll.
„Öffentliche Kunstwerke beziehen sich auf das Stadtleben auf viele, tiefegründige Arten, haben große Bedeutung, rufen Erinnerungen hervor, bieten gesellschaftliche Bestärkung und sie bezeugen den unübersehbaren und stets vorhandenen Antrieb der menschlichen Kreativität, die manchmal in den Straßen sichtbar ist, manchmal aber auch nicht“, so Pamela Jo Landi für ScholarWorks @ UMass Amherst.
Bibliothek in Minnesota: Sectio Aurea
Hunderte Paneele wurden in gewünschten Größen und mit bestimmten Winkeln angefertigt, sorgfältig zugeschnitten und von Polyvision beschriftet, sodass der Monteuer genau wusste, wohin jede einzelne gehörte.
Das Hennepin County Library System in einem geschäftigen Vorort von Minneapolis, Minnesota, setzt öffentliche Kunst als überzeugendes Mittel zur Förderung des Entdeckens und des Lernens ein. Zur Gestaltung eines neuen Gebäudes lud die Bibliothek Künstler ein, um eine interaktive Panoramawandmalerei zu erstellen, die Personen, welche die Bibliothek betreten und verlassen, darstellt, und sie dazu einlädt, mit den Inhalten der Bibliotheksbücher zu interagieren.
Das linsenförmiges Wandbild Sectio Aurea ermöglicht es seinen Betrachtern, zwei Bestandteile des interaktiven Kunstwerks zu entdecken. Jedes der 331 einzigartigen, digital gestalteten Paneele aus a3™ CeramicSteel lässt sich wie ein Akkordion auseinanderziehen. Wenn Sie durch den Raum laufen, sehen Sie globale Motive – Fingerabdrücke, Weltkunstwerke, antike Fossilien und spiralförmige Galaxien. Wenn Sie in die entgegengesetzte Richtung laufen, sind die Motive regional – einheimische Pflanzen, Hmong-Stickereien, biomedizinische Bilder und die Strömungen des Mississippis. Es ist, als wenn man an unzähligen Büchern mit farbenfrohen Buchrücken vorbeigeht, deren Seiten viel Wissen enthalten.
RE:site, ein Studio in Houston, das Kunstwerke für öffentliche Bereiche erstellt, entwarf ein Kunstwerk in Zusammenarbeit mit Polyvision CeramicSteel und Designtex, zwei Steelcase-Unternehmen, sowie mit Metalab, einem Projektmanagement-Studio für öffentliche Kunst. Die Künstler haben sich für CeramicSteel entschieden, da sie wissen, dass die UV-beständige Oberfläche des Materials und das spezielle Druckverfahren die Lebendigkeit und Langlebigkeit ihrer Werke gewährleisten. Designtex setzen sein Fachwissen ein, um sicherzustellen, dass die Kunstwerke erfolgreich in Belgien mit den Druckern von Polyvision, die stets auf dem neuesten Stand der Technik sind, gedruckt wurden, und Metalab übernahm die Installation. Das Resultat ist eine Metapher für Entdeckungen und das Lernen, wobei jedes Paneel neue Entdeckungen bereithält, wie ein Buch, das tiefgründiges Wissen übermittelt.
„Diese große Kunstwerk setzt Bewegung ein, um Lokales und Globales, Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verbinden“, berichtet Norman Lee, Künstler und Mitgründer von RE:site.
Riverwalk in Tampa: Woven Waves
Woven Waves, am Flussufer in Tampa, Florida, erinnert an eine „ausgefallene Steppdecke“, welche die zahlreichen multikulturellen Gemeinschaften Tampas miteinander verknüpft.
RE:site, Polyvision, Designtex und Metalab haben sich zur Zusammenarbeit an einem weiteren Projekt in Tampa, Florida, zusammengetan. Im Rahmen der Umgestaltung der beliebten Uferzone in eine aktivere und fußgängerfreundlichere Nutzungsfläche setzt die Stadt Tampa entlang des Flussufers Kunst ein. Inspiriert durch das fließende Wasser des Flusses und die reiche Geschichte der Umgebung erinnert Woven Waves an eine „ausgefallene Steppdecke“, welche die zahlreichen, multikulturellen Gemeinschaften Tampas miteinander verknüpft.
Bahnhof in Colorado: Chromatic Harvest
Bei Chromatic Harvest handelt es sich um ein weiteres Partnerschaftsprojekt von RE:Site und Polyvision. Es soll im Frühling 2017 am Pendlerbahnhof von Arvada Ridge in Colorado installiert werden.
Weitere öffentliche Kunstprojekte sind bereits in Arbeit. Chromatic Harvest soll im Frühling 2017 am Pendlerbahnhof von Arvada Ridge in Colorado montiert werden, um Passagieren Kunst näherzubringen. RE:Site beschreibt die Kunstwerke als eine Verbindung zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft der Region und stellt Bilder aus der Landwirtschaft und der Bewegung dar. Polyvisions „gefaltete“ Paneele aus a3 CeramicSteel werden in den Bahnhof integriert, um die eigene Bewegung der Passanten zu einem Bestandteil des Gesamterlebnisses des Kunstwerks zu machen. Dies ist ein Bestandteil des Programms Art-n-Transit das diverse öffentliche Kunstwerke in mehr als 45 Bahnhöfen und Busstationen im gesamten Metrobereich von Denver umfasst.
Bei Kunstwerken in öffentlichen Bereichen muss der Künstler physische und umgebungstechnische Parameter in Erwägung ziehen, da hier auch die öffentliche Sicherheit und strukturelle Aspekte zu berücksichtigen sind. Das bedeutet eine enge Zusammenarbeit mit Architekten, Landschaftsarchitekten, Ingenieuren und Generalunternehmern. Das ist ein Grund dafür, warum RE:Site, Polyvision, Designtex und Metalab erfolgreich an mehreren Projekten zusammengearbeitet haben.
„Bei öffentlichen Kunstwerken geht es darum, eine Verbindung zwischen den Menschen, ihrer Umgebung und ihrer Gemeinde herzustellen“, so Lee. „Sie rufen einen gewissen Entdeckungsdurst hervor, weil Menschen sie sehen, wenn sie es nicht erwarten. Ich bin der Meinung, dass öffentliche Kunstwerke Menschen dazu bringen können, in ihrem stressigen Alltag eine kurze Pause einzulegen, in der Gegenwart zu leben und eine tiefe Verbindung mit ihrer Umgebung herzustellen.“